Der Schutz geschlossener Kalt- oder Kühlwasserkreisläufe vor Korrosions- schäden wird seit dem 01. April 2023 in der Richtlinie VDI/BTGA 6044 beschrieben. Die Wasserqualität dieser Kreisläufe hat großen Einfluss auf die Korrosionsneigung des Systems und damit auf die Betriebssicherheit.

Außerdem ermöglicht nur eine optimale Beschaffenheit des Umlaufwassers eine energieeffiziente Betriebsweise über die gesamte Lebensdauer der Anlage.
Typische Problembilder


MIC - Microbiologically Induced Corrosion

Mikrobiologisch induzierte Korrosion ist eine Korrosionsart, bei der die Korrosionsursache in einer bakteriellen Kontamination liegt. In geschlossenen Kalt-Kühlwasserkreisläufen bieten Temperaturen zwischen 20 und 35°C häufig die optimalen Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen. Diese Mikroorganismen bilden häufig Biofilme an allen wasserberührenden Oberflächen aus. Unter Sauerstoffausschluss decken anaerobe Mikroorganismen ihren Sauerstoffbedarf durch die Reduzierung von Sulfat bzw. die Fixierung von Nitrat. Dabei entstehen saure Stoffwechselprodukte, die den pH-Wert (teilweise nur lokal unter dem Biofilm) absenken. Die Folge des reduzierten pH-Wertes sind Korrosionsvorgänge, die bei dauerhafter Missachtung teure Korrosionsschäden verursachen und die Betriebssicherheit gefährden. Durch den Einsatz von speziellen Bioziden mit langer Depotwirkung werden die Mikroorganismen abgetötet. Zudem wird durch die Anhebung des pH-Wertes die Korrosionsneigung reduziert. Mithilfe eines Feinfilters können eventuelle Korrosionsprodukte, aber auch biologische Verunreinigungen in Form von Schwebstoffen ausgetragen werden. Aufgrund der Zehrung von Sulfat und Nitrat kommt dem selektiven Austrag dieser beiden Inhaltsstoffe ebenfalls eine wichtige Bedeutung zu, um MIC vorzubeugen.



Verschlechterter Wärmeübergang durch mineralische Ablagerung

Kalkablagerungen entstehen nie homogen über alle Oberflächen verteilt. Kalk fällt vermehrt an den Punkten aus, an denen die Bedingungen dafür gegeben sind. Die beiden wesentlichen Bedingungen, die Kalkausfall begünstigen sind hohe Temperaturen, tiefe Drücke und zu hohe pH-Werte. Der pH-Wert ist gemäß der Richtwerttabelle aus VDI/BTGA 6044 zwischen 8,2 und 10,0 einzustellen. Tiefe Drücke und hohe Temperaturen sind prozessbedingt in der Regel nicht vermeidbar. In geschlossenen Kalk/Kühlkreisläufen beschränkt sich der Kalkausfall zum Großteil auf die Stellen mit der größten Oberflächentemperatur, also den Wärmetauscher. Die chemische Stabilisierung kommt bei hohen Temperaturen an ihre Grenzen. Zur Reduzierung des Kalkausfallpotenzials ist daher eine (Teil-) Enthärtung des Füll- und Ergänzungswassers wichtig. Die Richtlinie VDI/BTGA 6044 beschränkt die Gesamthärte auf maximal 8,4°dH. Bei Bestandsanlagen ist auch eine Enthärtung des Umlaufwassers mithilfe einer Bypass-Enthärtungsanlage ohne Wasserwechsel möglich. g durch mineralische Ablagerung


Unsere Lösung


Wir bieten sowohl Wasseraufbereitungsanlagen als auch Konditionierungschemikalien an zur langfristigen Erhaltung der normkonformen Umlaufwasserbeschaffenheit. Durch unsere disziplinübergreifende Kompetenz in den Bereichen Wasseraufbereitung (Anlagentechnik) und Wasserbehandlung (Konditionierung) können wir uns auch bei Kreislaufsanierungen aller erforderlichen Werkzeuge zur Wiederherstellung des normkonformen Anlagenbetriebs bedienen.

Neben unseren Kompaktanlagen für geschlossene Kalt-Kühlwasserkreisläufe planen wir auch individuelle mehrstufige Aufbereitungsanlagen, die auf die Bedürfnisse Ihres Kreislaufes und das spezifische Problembild abgestimmt sind. Grundlage für zielführendes Engineering ist immer eine umfassende chemische Analytik zur Bewertung des Ist-Zustands und der Problemursache.
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